Eine Wohnungsdesinfektion ist immer dann sinnvoll, wenn es um die Beseitigung von Keimen, Bakterien oder Viren geht, die eine Gesundheitsgefahr darstellen können. Die Desinfektion geht dabei über die normale Reinigung hinaus und sollte vor allem gezielt durchgeführt werden. Hier ein Überblick.
Hatte jemand in Ihrem Haushalt eine ansteckende Krankheit wie Influenza oder litt er unter Magen-Darm-Problemen aufgrund des Noro-Virus, sollten Sie vor allem Oberflächen desinfizieren. So halten sich Viren vor allem auf Türklinken oder den Flächen, die wir häufig anfassen. Wir kennen alle noch die Hygiene-Regeln aus der Corona-Pandemie. Sie lassen sich auch auf herkömmliche Virus-Erkrankungen übertragen und sollten unabhängig von einer kompletten Wohnungsdesinfektion eingehalten werden. Dazu gehört regelmäßiges Händewaschen und die Handdesinfektion.
Viele Schädlinge übertragen Krankheiten über den Kot, den sie ausscheiden. Ob Ratten, Mäuse oder andere Nagetiere, spätestens, wenn diese beseitigt bzw. vergrämt wurden, sollten die betroffenen Räume desinfiziert werden. So lässt sich eine mögliche Gesundheitsgefahr abwenden. Auch nach Kakerlakenbefall oder Bettwanzen ist eine Desinfektion wichtig, um mit dem Befall verbundene Keime abzutöten.
Schimmel in der Wohnung kann bei Allergikern zu ernsten Gesundheitsproblemen führen. Das Gefährliche am Schimmel ist dabei weniger sein dichtes Netz aus Myzel, das in Wänden oder Decken liegt, sondern es sind die Sporen. Pilzsporen sind sehr fein und können beim Einatmen tief in die Lunge eindringen. Um diese Sporen zu vernichten und das Myzel zu zerstören, ist es im Rahmen der Schimmelbekämpfung wichtig, die betroffenen Flächen nicht nur zu reinigen, sondern auch zu desinfizieren. Durch die Desinfektion werden die Pilzsporen abgetötet. So kann sich der Schimmelpilz dann nicht mehr ausbreiten.
Die Desinfektion ist nach Schimmelbefall auch deshalb wichtig, weil so sichergestellt ist, dass der Schimmel nach dem Überstreichen der betroffenen Stellen nicht sofort wieder nachwächst.
Schimmelgefahr besteht übrigens auch nach Wasserschäden. Werden die betroffenen Stellen nicht ausreichend getrocknet, kann sich Schimmel bilden. Eine Reinigung mit Desinfektion sorgt dann für Abhilfe.
Wenn Leichen verwesen, setzen sie nicht nur den typischen Leichengeruch ab, sondern die verstorbenen Körper sind Keimzellen für Bakterien aller Art. Auch Insekten werden von Leichen angezogen. Wir ein Leichnam erst spät gefunden, können die Zersetzungsprozesse dazu führen, dass Fundstellen intensiv kontaminiert wurden. Umso wichtiger ist es dann, dass diese Stellen gereinigt und anschließend desinfiziert werden. Das erfolgt in der Regel im Rahmen einer Tatortreinigung.
Sammeln Menschen krankhaft Gegenstände und kümmern sie sich aufgrund dieser Erkrankung nicht mehr um Hygiene, spricht man landläufig von Messies. Wird eine Messiewohnung aufgelöst, kann es oftmals Tage dauern, bis alle Gegenstände entfernt und entsorgt wurden. Was zurückbleibt, sind Räume voller Keime, die im schlimmsten Fall eine Gesundheitsgefahr darstellen. Zumindest riecht es häufig so schlimm, dass Messiewohnungen unbewohnbar sind. Durch eine Desinfektion können Geruchsmoleküle aufgebrochen und neutralisiert werden. Wird eine Desinfektion mit Ozon eingesetzt, tötet diese nicht nur Keime ab, sondern neutralisiert zusätzlich Gerüche.
Als Laie sollten Sie nicht mit jedem Wohnungsputz Oberflächen desinfizieren oder zu großzügig mit Desinfektionsmitteln hantieren. Denn tatsächlich kann die zu intensive Keimbekämpfung auch dazu führen, dass Bakterien Resistenzen gegen bestimmte Mittel entwickeln.
In der Regel reicht es in nicht kritischen Krankheitsfällen wie der „normalen“ Grippe oder einem Magen-Darm-Infekt aus, wenn Sie Oberflächen und häufig benutzte Flächen mit Desinfektionsmittel reinigen. Dazu gehören Lichtschalter, Türknaufe oder Handläufe. Wichtig ist beim Desinfizieren, dass sie ausreichend lüften.
In den meisten Fällen reichen Hausmittel aus, um Flächen in der Wohnung keimfrei zu bekommen. Zusätzlich müssen dann alle, die in einem Haushalt leben, Hygieneregeln wie regelmäßiges Händewaschen einhalten.
Bei besonderen Ereignissen wie Leichenfunden, dem Räumen von Messiewohnungen oder der Keimentfernung nach einem Befall durch Schädlinge, die Krankheiten übertragen können, sollten Sie Profis holen.
Ausgebildete Gebäudereiniger und Schädlingsbekämpfer wissen genau, wo sie ansetzen müssen und sorgen für nachhaltige Ergebnisse. Darüber hinaus schützen Sie sich selbst, wenn Sie diese Arbeit einem Fachbetrieb übergeben.
Und noch etwas:
Die Arbeitskosten für die Wohnungsdesinfektion lassen sich über die haushaltsnahen Dienstleistungen steuerlich absetzen.
Schädlingsbekämpfung: rechtliche Grundlagen
Was ist präventive Schädlingsbekämpfung?
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